Vorab-Version der politischen Forderungen

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Vorab-Version der politischen Forderungen

In den letzten drei Tagen (12. bis 14. Dezember 2022) fand in den Räumen des Hessischen Landtags der erste HOP! Landesjugendkongress statt: ein offenes, landesweit beworbenes Format der Jugendbeteiligung.

Die jungen Teilnehmenden im Alter von 14 bis 25 Jahren brachten ihre eigenen Themen ein und tauschten sich in 16 Themenfeldern intensiv über ihre Interessen, Bedürfnisse und Wünsche aus. Sie erörterten gemeinsam Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen in Hessen und formulierten politische Forderungen, die sie danach gemeinsam abstimmten. Im Ergebnis entstanden 48 Forderungen.

Abschließend diskutierten die jungen Menschen über ihre Forderungen mit Landtagsabgeordneten.

Folgend eine knappen Zusammenfassung der Forderungen als Vorabveröffentlichung. Eine ausführliche Dokumentation folgt.

Der HOP! Landesjugendkongress ist ein Projekt des Hessischen Jugendrings in Kooperation mit dem Hessischen Landtag, gefördert wird das Projekt durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen des Jugendaktionsprogramms.

Die wichtigsten Forderungen in Kürze

  1. Dringende Stärkung des ÖPNV (Ausbau, Sanierung, Elektrifizierung und bessere Taktung insb. in ländlichen Räumen)
  2. Kostenloses Nahverkehrsticket für junge Menschen, die sich in Ausbildung befinden
  3. Ehrenamtliches Engagement fördern (kostenloser ÖPNV, finanzierte Weiterbildungsangebote, finanzielle Wertschätzung z.B. durch Pauschale)
  4. Überarbeitung des Klimagesetzentwurfs der Landesregierung (Vereinbarkeit mit dem Pariser Klimaabkommen)
  5. Bereitstellung von Menstruationsartikeln (in Bildungsstätten, öffentlichen Toiletten und Einrichtungen)
  6. Hessisches Format zur Teilhabe (kommunal und landesweit) aller Kinder und Jugendlicher (z.B. HOP 2x im Jahr)
  7. Alle Bahnhöfe, Stationen und Verkehrsmittel bis 2030 vollständig barrierefrei (blinden- und rollstuhlgerecht) umbauen
  8. PoWi-Unterricht reformieren: durchgängig und in allen Schulformen unterrichten, bessere Vorbereitung aufs Leben (Steuern, Wahlen etc.)
  9. Institutionell verankerte Unterrichtseinheiten zu Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit
  10. Mehr niedrigschwellige Beratungsstellen und Therapieplätze für Kinder und Jugendliche

Wie sind die Forderungen entstanden?

In einem ersten Schritt konnten alle Teilnehmenden mündlich und digital ihre Themenwünsche einbringen. Diese wurden in 16 Themensessions geclustert.

In zwei Durchgängen fanden jeweils acht Themensessions parallel statt. In den Themensessions brachten die Teilnehmenden in Kleingruppen ihre Perspektiven, Meinungen und Ideen zum jeweiligen Thema ein, erörterten gemeinsam politische Lösungsansätze und formulierten Forderungen.

Die Themensessions dauerten jeweils 2 Stunden und fanden am Montagnachmittag und am Dienstagvormittag statt.

Am Dienstagnachmittag wurden alle Diskussionspunkte und erarbeiteten Forderungen – dokumentiert auf Flipchart – auf Pinnwänden ausgestellt. In dieser Session Gallery konnten die Teilnehmenden nun sehen, was die jeweils anderen Gruppen diskutiert und an Forderungen aufgestellt haben. Es gab zwei Stunden Raum für Nachfragen und Erläuterungen. Pro Themensession waren zwei bis vier Themenwächter_innen bzw. Sprecher_innen benannt worden, die nun die Ergebnisse ihrer Gruppe präsentierten und auf Fragen der anderen Teilnehmenden eingehen konnten.

Daran anschließend wurden alle Forderungen in einem gemeinsamen Plenum noch einmal kurz vorgetragen (im Rahmen von Pitches à 60 Sekunden) und zur Abstimmung gestellt. Die Abstimmung per Mentimeter brachte 48 mehrheitlich befürwortete Forderungen hervor.

Diese Forderungen wurden am Mittwochmorgen in einer zweiten Abstimmungsrunde priorisiert. Hier hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Forderungen nach ihrer Bedeutsamkeit zu gewichten. Das Ergebnis dieser Abstimmung sind die 10 Kernforderungen, die von den Teilnehmenden als die zentralen und wichtigsten Ergebnisse des HOP! Landesjugendkongresses besonders unterstützt werden.

Wie geht es weiter?

In einem ersten Schritt werden die Themensessions noch einmal ausführlich aufgearbeitet und dokumentiert. Die Forderungen in ihrer langen Version werden ebenfalls noch einmal einheitlich formatiert und zusammengefasst.

Die an den Dialogrunden teilnehmenden Abgeordneten sind eingeladen, Themenpatenschaften zu übernehmen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür Sorge zu tragen, dass die Forderungen Eingang finden in die parlamentarischen Raum, dass sie in Gremien aufgegriffen und diskutiert werden.

In etwa einem halben Jahr – am 19. Juni 2023 – wird im Rahmen einer Follow-up-Veranstaltung resümiert, was bis dahin mit den verschiedenen Forderungen passiert ist.